Bauwerk: Vierpassfenster
Drei-, Vier-, Fünf- und Sechspass sind häufige Ornamente der Gotik. In der Architektur wurden sie vor allem im Maßwerk, bei der Gestaltung von Fenstern, genutzt; auch auf Münzen sind sie als Verzierung des Gepräges, die das innere Münzbild umschließen, seit dem Hochmittelalter als ornamentale Umrahmung der Münzrückseite (Revers) zu finden.
Auch die Sigwardskirche hat ein Vierpassfenster, das für Licht in der Privatkapelle im Turm sorgt. Es gab viele Sagen, dass es einen bestimmten Tag im Jahr geben soll, wo das Vierpassfenster durch die Sonneneinstrahlung zu einem Licht-Kreuz auf der gegenüberliegenden Wand führen soll.
Bei einer Berechnung von Prof. Harm Glashoff aus Hannover im Jahr 2012, kommt er jedoch zu einem anderen Schluss:
"Voll wird das Fenster nur zwischen etwa 15. November und 1. Februar jeweils zwischen 11 Uhr und 14 Uhr Ortszeit auf der Wand abgebildet. Die leichte Asymmetrie liegt an der um 8° nach Süden gedrehten Längsachse der Kirche. Am Tag der Wintersonnenwende um 14 Uhr ist der höchste Stand, etwa in Kopfhöhe des Bischofs vor der Altarnische [der Privatkapelle]. Sonst ist es teilt auf dem Fußboden 'verschmiert' oder wird von der Laibung abgefangen."
Und so sieht die Berechnung aus: