Bauwerk: Fresken
Die reiche Wand- und Deckenbemalung zählt zu den gänzlich unverfälschten und schönsten der Romanik. Dem Bilderzyklus liegt ein übergeordnetes theologisches Programm zugrunde. In den Gewölbefeldern der drei Joche werden Szenen des Alten Testaments verbindlich Darstellungen des Neuen Testaments gegenübergestellt. Unheilsereignisse, wie Sintflut, Turmbau zu Babel und Sodom und Gomorra werden durch die Heilsgeschichte aufgelöst. Über allem thront in der Apsiskalotte die Majestas Domini als Vision von Endzeit und Paradies. Die Botschaft ist der Auferstehungsgedanke als ein Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung. Die Seitenkapellen sind mit Szenen der Missions- und Lebensgeschichte der Apostel Petrus und Paulus ausgeschmückt. Die Malereien werden von Kunsthistorikern als „das älteste typologische Bildprogramm auf deutschem Boden“ angesehen.
Der Zeitgeist um 1500 veranlasste unsere Vorväter, die Bilder mit weißem Kalk zu übertünchen. Conrad Wilhelm Hase entdeckte die mittelalterlichen Malereien 1858. Die endgültige Freilegung erfolgte 1930-1934.
Der Zustand der Fresken wird regelmäßig untersucht und ist Forschungsinhalt von Wissenschaftlern, so zum Beispiel vom Fraunhofer Institut. Der letzte Monitoring-Bericht von Bernhard Recker beschreibt die Situation ausführlich.
Im Jahr 2003 schrieb Marcel Schwarzenberger in dem Geschichtsmagaziin Chronico einen Artikel über die Fresken der Sigwardskirche.
In einem interessanten Vortrag referierten Dipl. Restauratorin Kerstin Klein M.A. und Dr. Sabine Struckmeier über die "Farben im Mittelalter - Beispiele anhand der Wandmalereien der Sigwardskirche Idensen". Auch auf der Seite der Zeitschrift "Monumente" gibt es einen interessanten Beitrag für die Farben der Fresken, besonders Lapislazuli (blau) und Malachit (grün). Bereits im Jahr 1938 fertigte Wilhelm Geilmann eine "Chemisch-technische Untersuchung der Wand- und Gewölbemalereien in der romanischen Kirche zu Idensen" an.